Kürbiskernöl wirkt sich vor allem positiv auf Prostatabeschwerden, Blasenleiden, die Gelenke und das Herz-Kreislaufsystem aus. Auch für Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte ist das Öl zu empfehlen. Ein einzigartiges und besonderes Kürbiskernöl stammt aus der Steiermark in Österreich. Für die Gewinnung des steirischen Öls wird eine Kürbisart verwendet, deren Kerne durch Mutation hauchdünn sind.
Inhaltsverzeichnis
Herstellung
Kürbiskernöl wird aus den Samen von Kürbissen gewonnen. Mit Ausnahme des steirischen Kürbiskernöls werden in der Regel die Kerne des Riesenkürbisses (Cucurbita maxima) oder des Gartenkürbisses (Cucurbita pepo) verwendet. Ein Gartenkürbis enthält bis zu tausend Samen, die gehackt, geröstet und unter hohem Druck gepresst werden. Der Presskuchen dient als Futter für Schweine und Rinder. Kürbiskernöl riecht und schmeckt nussig und hat eine grünliche Farbe.
Kürbiskernöl aus der Steiermark
Für die Herstellung des steirischen Kürbiskernöls wird der Steirische Ölkürbis angebaut, der den botanischen Namen Cucurbita pepo var. styriaca trägt. Aufgrund einer Mutation vor rund hundert Jahren haben die Samen keine verholzende Schale mehr, sondern lediglich ein dünnes Häutchen. Dadurch sind die Samenkerne sehr weich. Für die Gewinnung des Öls werden sie gewaschen, getrocknet und gemahlen. Das trockene Samenmehl wird mit Salz und Wasser gemischt. Anschließend wird dieser Teig unter ständigem Rühren geröstet. Ist das Wasser verdunstet, wird der Ölkuchen (der Brei) gepresst. Für die Gewinnung von einem Liter Kürbiskernöl werden rund 35 Kürbisse benötigt.
Inhaltsstoffe
Kürbiskernöl enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe:
- Phytosterol
- Essentielle Fettsäuren, vor allem Linolensäure, Ölsäure und Linolsäure
- Vitamin E
- Eisen
- Kalium
- Magnesium
- Zink
- Mangan
- Natrium
- Calcium
- Phosphor
Anwendungsmöglichkeiten
Kürbiskernöl eignet sich für die innerliche und äußerliche Anwendung. Zudem kann es als Speiseöl in der Küche verwendet werden.
Kürbiskernöl für die Haut
Da Kürbiskernöl tief in die Haut eindringt, wird sie mit Antioxidantien und Fettsäuren versorgt. Das Öl wirkt lindert bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte. Auch für trockene und gereizte Haut ist Kürbiskernöl empfehlenswert. Es ist in der Lage, die Haut zu straffen und wirkt sich somit auch positiv auf Schwangerschaftsstreifen und Narben aus. Schwangere können ihren Bauch regelmäßig mit dem Öl eincremen und damit Schwangerschaftsstreifen entgegenwirken.
Kürbiskernöl für die Haare
Wird das Kürbiskernöl regelmäßig in die Haarspitzen und in die Kopfhaut einmassiert, hilft es bei trockenen, spröden oder bei fettigen Haaren und ebenso bei Schuppen. Das Haar wird geschmeidig und glänzend.
Als Haarkur wird das Kürbiskernöl in die feuchten Haare einmassiert und sollte etwa einen Stunde einwirken. Anschließend wäscht man die Haare mit einem milden Haarshampoo.
Kürbiskernöl für die innerliche Anwendung
Bei Neurodermitis und Schuppenflechte sollte das Kürbiskernöl nicht nur äußerlich aufgetragen, sondern auch innerlich eingenommen werden. Für diese Hauterkrankungen sowie für folgende Beschwerden wird eine Tagesdosis von ein bis drei Esslöffeln empfohlen:
- Prostatavergrößerung und andere Beschwerden der Prostata
- Wechseljahresbeschwerden
- zur Senkung des Cholesterinspiegels
- zur Stärkung von Herz und Kreislauf
- bei Haarausfall
- zur Blutdrucksenkung
Da sich Kürbiskernöl als Speiseöl für viele Gerichte verwenden lässt, kann die tägliche Einnahme des Öls mit den Mahlzeiten geschehen.
Kürbiskernöl in der Küche
Bei Kürbiskernöl liegt der Rauchpunkt bei 120 Grad. Deshalb sollte das Öl nicht zum Braten oder Frittieren genutzt werden. Wird das Öl über 100 Grad erhitzt, geht der nussige Geschmack verloren. Zudem werden viele Nährstoffe zerstört.
Kürbiskernöl eignet sich jedoch zum Backen und Dünsten. Außerdem können Dressings, Desserts, Saucen, Brotaufstriche und Suppen mit dem Öl verfeinert werden.
Wirkungsweise
Aufgrund der Inhaltsstoffe zeigt Kürbiskernöl folgende Wirkungen:
- hilft bei Beschwerden der Prostata wie beispielsweise Prostatavergrößerung
- wirkt gegen Haarausfall
- senkt den Cholesterinspiegel
- reguliert den Hormonhaushalt, zum Beispiel in den Wechseljahren
- stärkt das Herz-Kreislaufsystem
- hilft gegen Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte
- reguliert verschiedene Stoffwechselprozesse
- strafft die Haut
- wirkt antioxidativ
- schützt vor Arthrose, Rheuma oder anderen degenerativen Krankheiten
Kürbiskernöl Nebenwirkungen
Es sind keine Nebenwirkungen von Kürbiskernöl bekannt. Leichte Magenverstimmungen können auftreten, wenn das Öl überdosiert wird.
Kürbiskernöl kaufen
Ein Öl von höchster Qualität ist Kürbiskernöl aus der Steiermark. Original steirisches Kürbiskernöl ist am Gütezeichen „g.g.A.“ erkennbar. Die Abkürzung steht für „geschützte geografische Angabe“, womit die Hersteller garantierten, dass der Anbau sowie die Verarbeitung und Gewinnung des Öls komplett in Österreich geschieht. Ein hochwertiges Kürbiskernöl ist dunkelgrün, dickflüssig und hat ein nussiges Aroma.
Kürbiskernöl Studien
Bereits mehrere Studien haben sich mit der Wirkung von Kürbiskernöl beschäftigt. Folgend ein paar Beispiele:
- Die University oft the West Indiens in Jamaica führte 2011 eine Studie durch, um die Wirkung von Kürbiskernöl auf die Wechseljahre zu untersuchen. Die Pilotstudie zeigte, dass sich das HDL-Cholesterin durch das Öl verbesserte.
- Eine Studie der Technischen Universität Graz von 2010 verglich die gesundheitlichen Vorteile von Steirischem Kürbiskernöl mit anderen Speiseölen.
- In einer Studie aus Südkorea ging es um die Wirkung von Kürbiskernöl auf das Prostatawachstum. Die Untersuchungen wurden an Ratten durchgeführt.
- 2014 beschäftigen sich japanische Wissenschaftler mit der Wirkung von Kürbiskernöl auf Harnstörungen. Es konnte belegt werden, dass es durch Kürbiskernöl zu einer Verbesserung der Harnstörungen kam.
Dosierung
Soll das Kürbiskernöl als Heilmittel für gesundheitliche Beschwerden eingenommen werden, ist eine regelmäßige und tägliche Dosierung von ein bis drei Esslöffeln zu empfehlen.
Veröffentlichung | |
Autoren |
|
Quellen |
|