Haselnussöl

Haselnussöl lässt sich gut in der Küche verwenden. Daneben hat das Öl aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe eine positive Wirkung auf die Haut und die Haare. Haselnussöl kann außerdem als Massageöl eingesetzt werden. Wichtig für alle Anwendungsbereiche ist ein hochwertiges Haselnussöl. Wir informieren darüber, woran eine gute Qualität erkennbar ist und welche Wirkungen Haselnussöl zudem mit sich bringt.

Pflanze und Herstellung

Haselnussöl wird aus den Früchten der Gemeinen Hasel (Corylus avellana) hergestellt. Die Pflanze gehört zur Familie der Birkengewächse. Meistens wächst die Hasel als rund fünf Meter hoher Strauch. Die Gemeine Hasel kann aber auch als Baum wachsen und bis zehn Meter hoch werden. Sie bildet Früchte aus, die als Haselnüsse bekannt sind. Diese sind im Herbst zwischen September und Oktober reif und bestehen zu etwa 60 Prozent aus fettem Öl.

Für die Produktion von Haselnussöl wird zunächst die Schale von den Haselnüssen entfernt. Die Nüsse werden gemahlen und für die Verwendung in der Rohkost und im kosmetischen Bereich kalt gepresst.  Dieses klare Haselnussöl schmeckt und riecht nicht besonders intensiv nach Nüssen, dafür bleiben alle Vitamine und anderen Nährstoffe erhalten.

Ein weiteres Herstellungsverfahren geschieht mit gerösteten Haselnüssen: Die Nüsse werden zuerst geröstet und anschließend gepresst. Heraus kommt ein dunkelbraunes Haselnussöl, das sehr nussig schmeckt und riecht, aber weniger Nährstoffe und Vitamine enthält.

Haselnuss Pflanze

Haselnussöl Inhaltsstoffe

Die folgenden Werte können je nach Ernte und Herkunft etwas schwanken:

  • Einfach ungesättigte Fettsäuren (Ölsäure) – rund 78 bis 80 Prozent
  • Mehrfach ungesättigte Fettsäuren – 17 Prozent
  • Linolsäure – 9 Prozent
  • Gesättigte Fettsäuren – 8 Prozent
  • Omega-6- und Omega-9-Fettsäuren
  • Vitamine B, E und K
  • Calcium, Kalium, Mangan, Schwefel
  • Phytosterine

 

Haselnussöl Anwendung

Haselnussöl kann als Hautpflegemittel, Haarpflegemittel und als Massageöl eingesetzt werden. Auch in der Küche lässt sich das Haselnussöl für verschiedene Speisen verwenden.

Haselnussöl für die Haut

Haselnussöl spendet Feuchtigkeit und ist deshalb ein beliebtes Pflegemittel für trockene Haut. Für diesen Zweck sollte ein Öl verwendet werden, das aus ungerösteten Haselnüssen hergestellt und kalt gepresst wurde. Das Öl enthält viel Vitamin A, das hautpflegend wirkt. Außerdem ist in den Haselnüssen α-Tocopherol enthalten, das die Haut glättet.

Haselnussöl zieht tief in die Haut ein und lässt einen leichten Fettfilm auf der Haut entstehen. Dadurch wird die Oberhaut vor dem Austrocknen geschützt und gleichzeitig kann trockene Haut wieder mit genügend Feuchtigkeit versorgt werden. Haselnussöl eignet sich auch zur Linderung der Symptome bei Neurodermitis und Schuppenflechte.

Das Öl kann auch als Pflegemittel für die Gesichtshaut verwendet werden: Haselnussöl lässt große Poren zusammenziehen und dies führt zu einem feineren Hautbild.

Haselnüsse zur Herstellung von Haselnussöl

Haselnussöl als Massageöl

Weil Haselnussöl langsam in die Haut einzieht, bietet es sich als Massageöl an. Aufgrund des durchblutungsfördernden Effekts wirkt das Öl angenehm wärmend und strafft und pflegt gleichzeitig die Haut. Betroffene von Akne, Neurodermitis oder anderen Hauterkrankungen profitieren besonders von einer Massage mit Haselnussöl: Das Öl zeigt eine wundheilende und entzündungshemmende Wirkung und stillt den Juckreiz.

Wer möchte, kann ätherische Öle mit Haselnussöl mischen, sodass die Düfte bei der Massage ihre Wirkungen auf die Seele entfalten können.

Haselnussöl für trockenes, sprödes Haar

Für trockenes und sprödes Haar kann Haselnussöl als Haarkur verwendet werden: Das Öl wird in die vom Baden oder Duschen feuchten Haare einmassiert und sollte mindestens zehn Minuten einwirken können. Anschließend wäscht man es mit warmen Wasser wieder aus. Diese Haarpflege mit Haselnussöl ist ebenso nach einem Sonnenbad zu empfehlen. Auch im Winter leiden die Haare und die Kopfhaut durch die trockene Heizungsluft. Deshalb ist es ratsam, einmal wöchentlich eine Haarkur mit Haselnussöl durchzuführen. Haselnussöl kann auch bei trockener und schuppiger Kopfhaut eingesetzt werden. Dem Öl wird nachgesagt, dass durch eine solche Kur oder die innere Einnahme die Haare schneller wachsen.

Haselnussöl in der Küche

Der Rauchpunkt liegt bei Haselnussöl bei 221 Grad. Deshalb kann das Öl zum Braten, Kochen, Grillen und für kalte Gerichte verwendet werden. Haselnussöl mit seinem nussigen Geschmack bietet sich für viele Speisen an, zum Beispiel:

  • für Salat-Dressings
  • für Dips
  • zu gebratenem oder gegrilltem Fisch
  • zum Backen
  • für Desserts
  • zu Pasta

Haselnussöl

Wirkungsweise

Haselnussöl hat aufgrund seiner Inhaltsstoffe viele gesundheitsfördernde Wirkungen:

  • hautpflegend
  • gewebefestigend
  • hautstraffend
  • durchblutungsfördernd
  • schützt das Herz-Kreislaufsystem
  • reguliert den Blutdruck
  • reduziert die Bildung von Krampfadern
  • versorgt die Haut mit Feuchtigkeit
  • wirkt unterstützend auf die Tätigkeit von Magen, Darm und Leber
  • wirkt zusammenziehend und entgiftend
  • fördert die Wundheilung
  • wirkt unterstützend auf die Funktionen von Gehirnzellen und Nervenzellen
  • wirkt entzündungshemmend und regenerierend

Nebenwirkungen

Menschen mit Nussallergie sollten auf Haselnussöl verzichten, da es allergische Reaktionen auslösen kann. Für die äußere Anwendung sollte bei jeder neuen Flasche getestet werden, ob man das Haselnussöl verträgt. Bei der Herstellung können Rückstände in unterschiedlicher Menge vorhanden sein. Deshalb sollte immer zuerst ein Test durchgeführt werden, indem etwas Öl auf die Haut aufgetragen wird.

Haselnussöl kaufen

Beim Kauf von Haselnussöl sollte auf Bio-Qualität geachtet werden, um schädliche Rückstände wie Pestizide zu vermeiden. Ein hochwertiges Haselnussöl ist klar, hell und hat ein nussiges Aroma.

Veröffentlichung
Autoren
Quellen
  • Rudolf Benedikt: Analyse der Fette und Wachsarten. 3. Auflage, Springer
  • E. Bames, A. Bömer u. a.: Handbuch der Lebensmittelchemie. 4. Band, Springer
  • https://www.researchgate.net/publication/226883283_A_comprehensive_study_of_hazelnut_oil_composition_with_comparisons_to_other_vegetable_oils_particularly_olive_oil (Abruf: 11.11.2019)
  • https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19291034 (Abruf: 11.11.2019)
  • https://www.sciencedirect.com/topics/pharmacology-toxicology-and-pharmaceutical-science/hazelnut (Abruf: 11.11.2019)
  • https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3583892/ (Abruf: 11.11.2019)
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere interessante Beiträge
Kürbiskernöl

Kürbiskernöl

Kürbiskernöl wirkt sich vor allem positiv auf Prostatabeschwerden, Blasenleiden, die Gelenke und das Herz-Kreislaufsystem aus. Auch für Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte ist das Öl zu empfehlen. Ein einzigartiges und…
MCT Öl

MCT Öl

MCT Öl werden einige Wirkungen zugesprochen, weshalb das Öl stetig beliebter wird. Unter anderem soll MCT Öl bei der Gewichtsreduzierung helfen. Wir informieren über MCT Öl, über die Wirkungen, Anwendungsbereiche…
Leindotteröl

Leindotteröl

Leindotteröl wird aus den Samen der Leindotterpflanze hergestellt. Dieses Öl ist noch nicht so bekannt wie beispielsweise Kürbiskernöl oder Distelöl. Aber in Leindotteröl ist aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe sehr gesund…
Mohnöl

Mohnöl

Mohnöl wird in der Regel aus den Samen vom Schlafmohn hergestellt. Dabei muss nicht befürchtet werden, dass ein rauschartiger Zustand durch den Konsum von Mohnsamenöl entsteht. Für die Gewinnung hochwertigen…