Die richtige Narbensalbe kaufen – Das sollten Sie wissen

Eine Narbensalbe fördert den Heilungsprozess frischer Narben und lässt ältere Narben verblassen. Narbensalben sind mehr als kosmetische Produkte, denn sie dienen der Narbenpflege und wirken sich günstig auf die Narbenbildung aus. Auf dem Markt sind verschiedene Narbensalben zu kaufen, die unterschiedliche Wirkstoffe enthalten. Folgend erhalten Sie Informationen über die Anwendung von Narbensalben und die Wirkung der Inhaltsstoffe.

Wodurch entstehen Narben?

Narben entwickeln sich, wenn es zu Hautverletzungen gekommen ist. Operative Eingriffe, Verbrennungen oder auch Akne kann zur Narbenbildung führen. Die Entwicklung von Narben ist ein natürlicher Prozess, mit dem das verletzte Gewebe durch neues Gewebe ersetzt wird. Die Haut ist dreischichtig und baut sich von außen nach innen folgendermaßen auf:

  • Epidermis (Oberhaupt)
  • Dermis (Lederhaut)
  • Subcutis (Unterhaut)

Eine Narbe entsteht dann, wenn außer der Oberhaut zudem eine oder beide der weiteren Hautschichten verletzt wurden.

Das neue Gewebe ist jedoch nicht mit dem ursprünglichen vergleichbar, denn es besitzt zum Beispiel weder Schweißdrüsen noch Haare und ist somit nur eingeschränkt funktionsfähig. Außerdem weist neues Gewebe eine geringere Elastizität vor, sodass Spannungsgefühle entstehen können.

Auch die Farbe des neuen Gewebes unterscheidet sich oftmals vom vorigen: Je nach Beschaffenheit des Gewebes können die Narben eine rote, dunkle oder helle Färbung einnehmen. Befinden sich die Narben im Gesicht oder an anderen gut erkennbaren Stellen, leiden die Betroffenen häufig und schämen sich. Dies kann zu psychischen Problemen führen, besonders bei Narben, die sich stark von der umliegenden Haut im Aussehen abheben.

Wie sich eine Narbe entwickelt, hängt vom Alter, dem Hauttyp, der Veranlagung und der Körperstelle der Narbe zusammen. Ebenso wird die Narbenbildung durch Komplikationen während des Heilungsprozesses beeinflusst.

Verschiedene Narbentypen

Man unterscheidet in drei Typen von Narben:

  • Hypertrophe Narben (Narbenwucherungen) – Bildet sich zu viel Bindegewebe, kommt es zu Narbenwucherungen, die Schmerzen und Juckreiz verursachen können. Hypertrophe Narben beschränken sich jedoch auf den Bereich der vorangegangenen Verletzung. Wurde der Wundbereich während des Heilungsprozesses immer wieder bewegt, kann dies zur übermäßigen Bindegewebsbildung führen.
  • Keloide (Narbenwülste) – Keloide werden ebenfalls durch eine Überproduktion von Bindegewebe verursacht. Im Gegensatz zu Narbenwucherungen weiten sich die Narbenwülste aus. Zudem ist die Struktur dieser Narben oftmals unregelmäßig geformt. Keloide zeichnen sich außerdem durch eine starke Rötung und später durch eine dunklere Färbung aus. Diese Narben sind gewölbt und dick.
  • Atrophe Narben (Narbenvertiefungen) – Bildet sich nicht genügend Bindegewebe, entstehen Narbenvertiefungen. Aknenarben sind ein Beispiel für atrophe Narben.

Narbenpflege

Narbensalben haben einen positiven Einfluss auf den Prozess der Narbenbildung. Sie fördern die Heilung der verletzten Haut. Eine Narbensalbe:

  • verringert die Hautrötung des neuen Gewebes
  • macht das Narbengewebe weicher
  • wirkt schmerzlindernd und stillt den Juckreiz
  • verhindert eine Überproduktion von Bindegewebe

Mit einer Narbensalbe können sowohl frische Narben als auch alte Narben behandelt werden. Ältere Narben lassen sich mittels Narbensalbe auflockern, sodass Spannungsgefühle reduziert werden. Zudem kann sich durch regelmäßige Anwendung einer Narbensalbe der Umfang einer Narbe verringern. Weiterhin verblassen die Narben und sind dadurch nicht mehr so auffällig.

Tipp: Verhärtete oder ältere Narben sollten täglich mit einer Narbensalbe gepflegt werden. Ratsam ist es, mehrere Wochen lang zusätzlich nachts einen Salbenverband anzulegen.

Die Pflege mit Narbensalben hat sich besonders in folgenden Fällen bewährt:

  • Plastische Operation
  • Chirurgischer Eingriff
  • Kaiserschnitt
  • Verbrennungen

Mittels plastischer Chirurgie werden durch Verbrennungen oder Unfälle entstellte Körperbereiche wiederhergestellt. Nach der plastischen Operation kann mit einer Narbensalbe dafür gesorgt werden, dass die Narbenbildung gut verläuft. Vor allem an sichtbaren Körperstellen können unschöne Narben zu psychischen Beschwerden der Betroffenen führen. Mit Narbensalben werden Narbenwucherungen oder Narbenwülste vermieden.

Auch nach anderen chirurgischen Eingriffen empfiehlt sich die Narbenpflege mit einer Narbensalbe. Die Behandlung mit Narbensalben hat nicht nur einen ästhetischen Grund. Das neue Gewebe bleibt geschmeidiger, wenn die Pflege mit einer Narbensalbe rechtzeitig beginnt. Ebenso lassen sich Spannungsgefühle und Juckreiz lindern.

Interessant sind auch die Erfahrungsberichte in unseren Narbensalbe Test Kundenrezensionen. Oft sind die Anwender von Narbensalben sehr erstaunt darüber, dass sich selbst verhärtete und ältere Narben mit der täglichen Behandlung verbessern.

Nach einem Kaiserschnitt können sich Narbenwülste bilden. Um dies zu vermeiden, wird in der Regel nicht nur eine Narbensalbe verwendet, sondern zusätzlich mit Narbenpflastern behandelt. Keloide entwickeln sich ebenso häufig bei großflächigen Narben durch Verbrennungen.

Einige Narbensalben verhindert nicht nur Narbenwülste, sondern lindern auch Spannungsgefühle, Juckreiz und Schmerzen. Für die optimale Narbenbildung nach Verbrennungen besteht die Behandlung meistens aus einer Kombination mit Narbensalbe, Narbenpflaster sowie Kompressionskleidung.

Die verschiedenen Wirkstoffe

Im Handel sind Narbensalben mit unterschiedlichen Wirkstoffen zu bekommen:

  • Narbensalben mit Dexpanthenol
  • Narbensalben mit Silikon
  • Narbensalben mit pflanzlichen Wirkstoffen

Eine Narbensalbe mit dem Wirkstoff Dexpanthenol macht die Narbe geschmeidiger und weicher, da sie Feuchtigkeit spendet. Narbensalben mit diesem Inhaltsstoff sind für die Behandlung von kleineren Narben geeignet. Sie lassen sich bereits auf die offene Wunde auftragen, da in diesen Salben meistens zusätzlich ein Desinfektionsmittel enthalten ist. Somit können Wundinfektionen verhindert werden, sodass die Narbenbildung komplikationslos verläuft.

Narbensalben mit Silikon lassen einen dünnen Film auf der Haut entstehen, der leicht wärmend wirkt. Die Wärme regt das Gewebe an und begünstigt eine gute Narbenbildung.

Weiterhin sind Narbensalben zu kaufen, die Pflanzenwirkstoffe und Vitamine enthalten. Zum Beispiel gibt es Narbensalben mit Zwiebelextrakt, mit Vitamin D oder mit Ringelblumenextrakt. Narbensalben auf Basis pflanzlicher Wirkstoffe spenden der Haut Feuchtigkeit und lindern den Juckreiz. Zudem sorgen sie häufig für ein Verblassen der Narben.

Anwendungungsgebiete

Generell können Narbensalben angewendet werden:

  • wenn nach einer Operation die Fäden gezogen wurden
  • wenn die Wundränder komplett verschlossen sind
  • wenn die Narbe von gesunder Haut umgeben wird
  • wenn die Narbenbildung ungestört verläuft

Einen Tag nach dem Fäden ziehen kann mit der Behandlung begonnen werden – wenn die Fadenlöcher verschlossen sind. Die Narbensalbe wird leicht und mit behutsamen kreisenden Fingerbewegungen in das Narbengewebe einmassiert.

Bei Verletzungen darf die Narbensalbe erst angewendet werden, wenn die Wundränder verschlossen sind. Eine Ausnahme bildet Narbensalbe mit Dexapanthenol. Diese kann bei kleinen Verletzungen bereits auf die noch offene Wunde aufgetragen werden.

Die Anwendung sollte mehrere Wochen andauern – dies gilt für frische und für ältere Narben. Um die gewünschten Resultate erzielen zu können, muss die Narbensalbe mindestens zwei Mal pro Tag aufgetragen werden. In vielen Fällen hat sich auch das Anlegen eines Salbenverbands über Nacht bewährt. Besonders bei größeren sowie bei älteren, bereits verhärteten Narben ist Geduld gefragt. Die Behandlung benötigt Zeit, doch es lohnt sich sehr, die notwendige Geduld aufzubringen. Belohnt wird man mit einer geschmeidigeren und weniger auffälligen Narbe.

Narbensalben kaufen

Beim Kauf einer Narbensalbe sollte in erster Linie auf die enthaltenen Wirkstoffe geachtet werden. Neben Silikon und Dexapanthenol befinden sich in vielen Narbensalben Zwiebelextrakte, Allantoin oder Urea.

Narbensalben mit Zwiebelextrakt

Der wissenschaftliche Name für Zwiebelextrakt lautet Extractum cepae. Dieser Inhaltsstoff wirkt antiallergisch und entzündungshemmend. Zudem wird mit Zwiebelextrakt die Wundheilung gefördert. Bei manchen Anwendern wird durch Zwiebelextrakt ein Juckreiz ausgelöst. Dies ist jedoch ein Zeichen für die Umbildung des Narbengewebes. Häufig wird Zwiebelextrakt mit Allantoin kombiniert. Diese Kombination verhindert die Bildung von Narbenwülsten.

Narbensalben mit Allantoin

Allantoin wird aus Harnsäure gebildet und ist ein Endprodukt vom Purinstoffwechsel. Es ist ein natürlicher Wirkstoff, der in tierischen und in pflanzlichen Organismen vorkommt. Narbensalben mit Allantoin regen die Erneuerung der Zellen an. Zudem wirken diese Narbensalben entzündungshemmend. Durch Allantoin wird die Haut geglättet und der Juckreiz gelindert. Dieser Wirkstoff wird sehr gut vertragen.

Narbensalben mit Urea

Urea ist ein Harnstoff, der für viele medizinische Produkte verwendet wird. Narbensalben mit Urea reduzieren vor allem das Spannungsgefühl und machen das Narbengewebe weicher.

Weitere Tipps

Die Entscheidung für eine bestimmte Narbensalbe hängt nicht nur vom Wirkstoff ab, sondern auch von der Körperstelle, an der sich die Narbe befindet. Für Narben im Bereich der Schleimhäute oder der Augen müssen Produkte gewählt werden, die sich dafür eignen.

Im Zweifelsfall sollte immer Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden – besonders, wenn es sich um die Behandlung von Narben an empfindlichen Körperstellen handelt.

Narbensalben Test von Stiftung Warentest

Es wurde noch kein Narbensalben Test von Stiftung Warentest durchgeführt. Auch andere unabhängige Institute wie Öko Test haben sich noch nicht dem Thema Narbensalbe gewidmet.

Veröffentlichung
Zuletzt aktualisiert
Autoren
Quellen
  • https://www.dermacenter.ch/wp-content/uploads/2017/05/Narbencremes.pdf (Abruf: 24.06.2019)
  • https://www.aerzteblatt.de/archiv/43883/Narbentherapie-in-der-Dermatologie (Abruf: 24.06.2019)
  • Gold MH, McGuire M, et al.: “Updated international clinical recommendations on scar management: Part 2—Algorithms for scar prevention and treatment.”, Dermatol Surg, 2014
  • https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/j.1524-4725.2006.32045.x (Abruf: 24.06.2019)
  • https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12142678 (Abruf: 24.06.2019)
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